Während der Projektwoche besuchten die beiden 10. Klassen zusammen mit Herrn Zwafink und Herrn Kühlenborg die Gedenkstätte Wewelsburg, die in der Nähe von Paderborn liegt und zur Zeit des Nationalsozialismus als ideologisches Zentrum der SS diente. Heute sind in der Wewelsburg das Historische Museum des Hochstifts Paderborn und eine Jugendherberge untergebracht. Das zweitägige Programm war unterteilt in die Themen „Die Wewelsburg als Ort der Täter und Opfer“ sowie „Rechtsradikalismus heute – Paroli den Parolen!“. Nach Klassen aufgeteilt besuchten die Gruppen zusammen mit dem Gedenkstättenpädagogen Norbert Ellermann die Ausstellung zur SS sowie die sog. „Kulträume“ der SS im Nordturm an. In der „Gruft“ konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessante akustische Phänomene ausprobieren, um die beabsichtigte Wirkung des Raumes zu brechen. In dem ehemaligen „Obergruppenführersaal“ setzten sie sich dann mit der sog. „Schwarzen Sonne“, die heute ein wichtiges Symbol in der rechten Szene darstellt, auseinander. Norbert Ellermann erläuterte in diesem Zusammenhang, dass die Atmosphäre in dem Raum bewusst durch Möbel wie z.B. orangefarbene Sitzkissen entgegengewirkt wird. Nach einer ausgiebigen Mittagspause begann die Gruppenarbeitsphase, in der sich die Schülerinnen und Schüler mit den SS-Tätern sowie den Opfern beschäftigten. Die ersten Präsentationen fanden auf dem sich in unmittelbarer Nähe befindenden Gelände des ehemaligen KZ Niederhagen statt, an das auch der Schießstand der SS grenzte. Heute befinden sich Wohnhäuser und Betriebe auf dem Gelände und nur das Mahnmal in Form eines Dreiecks erinnert auf dem ehemaligen Appellplatz an die Opfer des Arbeitslagers. Hier wurde den Anwesenden bewusst, wie geschichtsvergessen bzw. -verdrängend der Umgang mit der NS-Vergangenheit in den ersten Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aussah und wie wichtig die stetige Auseinandersetzung mit dem Thema ist. Durch den Besuch des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers und des Schießstandes konnten die Geschichte und der Umgang mit ihr konkret in Augenschein genommen bzw. „ergangen“ gemacht werden. Am nächsten Tag wurden Opfer-Biografien von den Arbeitsgruppen präsentiert, die den Schülerinnen und Schülern nachhaltig die Grausamkeit der NS-Herrschaft vor Augen führte. Abschließend setzten sich die Klassen mit dem Problem des heutigen Rechtsradikalismus auseinander, denn besonders die Wewelsburg hat heute noch eine große Anziehungskraft auf rechte Organisationen. Bevor es wieder nach Hause ging, gab es zum Abschluss ein gemeinsames Pizzaessen. Das einstimmige Fazit dieser Tage lautete: „Paroli den rechten Parolen!“ Kü