An zwei Nachmittagen trafen sich die Schülerinnen und Schüler der „Naturforscher- und Umwelt-AG“, um in den Gartenanlagen auf dem Schulhof des Gymnasiums an der Vechte Frühblüher zu pflanzen. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von Antje Lübbers von der Naturschutzstiftung der Grafschaft Bentheim. Durch ein Eröffnungsspiel erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AG, dass Frühblüher wahre „Survival“-Profis sind: Sie trotzen nämlich Kälte und Frost dank ihrer besonderen Beschaffenheit. So verfügen sie beispielsweise über Speicherorgane wie Knollen und Zwiebeln, in denen Energie vorrätig ist. Diese gespeicherte Energie ist für den frühen Blütezeitpunkt notwendig, da aufgrund des mangelnden Sonnenlichts die Fotosyntheseleistung allein nicht ausreicht, um Triebe, Blüten und Blätter sprießen zu lassen.
Anschließend wurde den Schülerinnen und Schülern die besondere Bedeutung der Frühblüher für unsere heimischen Insekten verdeutlicht, denn die Frühlingsboten dienen nach der kalten Jahreszeit zu Beginn des Frühjahrs als eine unverzichtbare erste Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Bereits ab zwei Grad Celsius fliegen z.B. Hummelköniginnen auf der Suche nach Nahrung aus und Honigbienen wagen sich schon an den ersten sonnigen Februartagen in die Kälte. Der Nektar und Pollen der Frühblüher ist deshalb für diese Tiere überlebenswichtig, weil draußen in der Natur zu dieser Zeit noch keine anderen Blüten und Blumen wachsen.
Nach dem theoretischen Teil ging es dann an das Setzen der Knollen und Zwiebeln, deren Finanzierung die Samtgemeinde Emlichheim in ihrer Funktion als Schulträger dankenswerterweise übernommen hat. Akribisch genau wurde dabei zeichnerisch festgehalten und notiert, welche Zwiebeln in welchem Bereich der Gartenanlagen gesetzt wurden. An den beiden Nachmittagen konnte den Schülerinnen und Schülern vermittelt werden, dass Frühblüher nicht nur schön anzuschauen sind, sondern auch eine besonders wichtige Funktion für unsere heimische Insektenwelt übernehmen. Alle Beteiligten freuen sich nun auf die ersten Frühlingstage, wenn die ersten Triebe der Krokusse, Narzissen, Tulpen, Hasenglöckchen, Blausterne und weiterer Frühlingsboten zu sehen sein werden. Ein besonderer Dank gilt Mirko Breukelman von der Samtgemeinde Emlichheim für die finanzielle Unterstützung dieses Projektes sowie Antje Lübbers für ihr Fachwissen und ihr unermüdliches Engagement!
Christian Kühlenborg